
Wie es sich anfühlt, ein Vorbild für meine Schüler zu sein
Unsere Lehrerin und Dahnträgerin Valeria erzählt euch von ihren Erfahrungen.
vor 2 Tagen
Seit ungefähr einem Jahr unterrichte ich Jugendliche am Freitagabend. In dieser Zeit habe ich eine Entwicklung durchlebt, die ich mir zu Beginn selbst nicht hätte vorstellen können. Als ich angefangen habe, war ich unsicher, ob ich dieser Rolle wirklich gewachsen bin. Ich kannte alle Techniken – aber konnte ich sie auch authentisch vermitteln? Würden die Schüler tatsächlich etwas von mir lernen? Oder fehlten mir Erfahrung, Klarheit oder Selbstsicherheit?
Mit jeder Unterrichtseinheit wuchsen jedoch nicht nur die Fähigkeiten meiner Schüler, sondern auch mein Vertrauen in mich selbst. Ich merke, wie sie mir zuhören, wie sie meine Übungen ernst nehmen, wie sie meine Ratschläge ausprobieren und wie sie sich von meinem Training motivieren lassen. Gleichzeitig spüre ich, wie sehr mich diese Verantwortung verändert hat. Ich wurde strukturierter, selbstbewusster und geduldiger. Das Unterrichten zwingt mich dazu, jede Bewegung noch bewusster zu verstehen, zu fühlen und zu erklären.
Der Moment, in dem mir klar wurde, dass ich für einige von ihnen ein Vorbild bin, hat mich tief berührt. Plötzlich verstand ich, dass ich nicht nur Techniken weitergebe, sondern auch Haltung, Werte und Motivation.
Heute nehme ich diese Rolle viel offener an. Ich bin nicht perfekt – und das muss ich auch nicht sein. Ich gebe mein Bestes, und genau das möchte ich meinen Schülern zeigen: dass Entwicklung ein Weg ist, den man Schritt für Schritt geht. Und dass jeder auf diesem Weg ein Vorbild sein kann, ohne perfekt zu sein.














