
Der Weg als Quereinsetiger vom „T-Shirt- Falter“ zum „Wertevermittler“.
Ein Blog über seinen beruflichen Wandel. Von unserem Lehrer Toni.
vor 2 Monaten
Ich habe jahrelang im Textileinzelhandel gearbeitet – eine Arbeit, die mich oft wie ein kleines Rädchen im Getriebe erscheinen ließ. Meine Aufgaben bestanden hauptsächlich aus Routineaufgaben wie dem Falten von Kleidung. Es war eine Tätigkeit, bei der es kaum menschliche Interaktionen gab und noch weniger Raum für persönliche Entwicklung oder die Vermittlung von Werten. Die meiste Zeit war ich einfach ein Teil des Systems, der dafür sorgte, dass die Regale gut bestückt waren und der Laden lief. Aber tief in mir wusste ich, dass ich mehr sein wollte als das.
Vor einiger Zeit habe ich den Entschluss gefasst, mein Leben zu verändern. Ich habe mich entschieden, als Lehrer an einer Kampfkunstschule zu arbeiten. Eine Entscheidung, die mein Leben auf den Kopf gestellt hat. Hier, in dieser neuen Welt, geht es nicht mehr um Zahlen oder Verkäufe. Hier geht es um die inneren Werte, die ich meinen Schülern beibringen kann. Ich unterrichte Kinder, nicht nur im Hinblick auf Technik und Bewegungsabläufe, sondern auch in den fundamentalen Aspekten der Disziplin, des Respekts und der Selbstbeherrschung.
Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich das Verhalten der Kinder verändert, wenn sie diese Werte verstehen. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, ihre Emotionen zu kontrollieren und ruhig zu bleiben, selbst in stressigen Situationen. Als Lehrer bin ich nicht nur ein „Kampfkunstcoach“, sondern auch ein Vorbild. Es fühlt sich großartig an, zu wissen, dass ich nicht nur mein Wissen weitergebe, sondern den Kindern auch etwas fürs Leben mit auf den Weg gebe.
In meiner neuen Rolle werde ich respektiert und gewertschätzt. Die Arbeit ist erfüllend, weil sie sich nicht nur auf das Handwerkliche konzentriert, sondern vor allem auf den Menschen. Hier zählt nicht nur, wie gut ich in meinem Job bin, sondern auch, wie ich mit den Menschen umgehe und welche Werte ich vertrete. Es fühlt sich an, als wäre ich nun ein wichtiger Teil der Gesellschaft, denn als Lehrer kann ich wirklich einen Unterschied im Leben der Kinder machen.
Es ist eine enorme Veränderung, aber eine, die sich gelohnt hat. Vom T-Shirt-Falter im Einzelhandel zu einem Lehrer, der Werte vermittelt – es zeigt mir, dass es nie zu spät ist, seinen Weg zu finden und zu erkennen, was wirklich wichtig ist. Und vor allem: Es zeigt mir, wie erfüllend es sein kann, ein Vorbild zu sein und Verantwortung für das Wohlergehen der nächsten Generation zu tragen.