
Warum Tanzen und Kampfkunst so gut zusammenpassen.
Ein Blogartikel von unserer Lehrerin Seda.
vor 13 Stunden
Tanzen ist für mich ein Ausdruck von Leidenschaft. Beim Tanzen geht es nicht nur darum, wie schnell oder schwierig etwas ist, sondern vielmehr darum, wie man Emotionen vermittelt. Es gibt viele verschiedene Tanzstile – Contemporary, Hip-Hop, Breakdance, House, Popping, Locking, Krump, Waving und viele mehr.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Kampfkunst: Atemtechniken, Handtechniken, Falltechniken, Fußtechniken, Lösetechniken usw. Kampfkunst dient nicht nur der Selbstverteidigung, sondern hilft auch, innere Ruhe zu finden, den Alltag hinter sich zu lassen und abzuschalten.
So wie man im Tanz je nach Stimmung unterschiedliche Stile wählt – etwa Contemporary, um Emotionen auszudrücken, oder House und Breakdance, um gute Laune zu zeigen – so spiegelt auch die Kampfkunst die innere Haltung wider. Ich habe dadurch oft vermieden, über meine Emotionen zu sprechen, denn man konnte sie einfach sehen.
Es fiel mir schon immer schwer, über Gefühle zu reden. Deshalb habe ich diesen Weg für mich gewählt. Wenn ich abschalten möchte, mache ich Musik an, schalte mein Handy aus und lasse mich ganz von der Musik leiten. Als Tänzerin ist es beinahe unmöglich, sich zur Musik nicht zu bewegen. Mittlerweile ist es auch kaum noch möglich, mich im Alltag „normal“ zu verhalten – offene Schranktüren schließe ich mit bestimmten Fußtechniken, und beim Treppensteigen gehe ich Handtechniken durch. Abends, wenn ich den Tag Revue passieren lasse, denke ich oft darüber nach, wie ich bestimmte Techniken verbessern kann.
Das Tanzen hat mir geholfen, mich besser zu fokussieren und konsequent dranzubleiben – Eigenschaften, die mir auch in der Kampfkunst sehr zugutekommen. In der Kampfkunst muss man geduldig sein und darf nicht gleich verzweifeln, wenn eine Technik nicht sofort funktioniert. Durch beide Disziplinen habe ich gelernt, was Durchhaltevermögen und Ehrgeiz bedeuten.
Passen Tanzen und Kampfkunst zusammen?
Ja – definitiv. Beide helfen dabei, Emotionen zu verarbeiten, zur Ruhe zu kommen und immer wieder Neues zu lernen. Die kognitive Aufnahmefähigkeit wird verbessert, wodurch man Signale der Umwelt bewusster wahrnimmt und lernt, auf sie zu reagieren. Die ständige Arbeit an Choreografien und Techniken fördert die Verarbeitungsprozesse im Gehirn und erleichtert das Speichern neuer Informationen. Davon profitiert man auch im Arbeitsalltag, da das Gehirn regelmäßig gefordert und trainiert wird.












